Boys’Day in unseren DRK-Kitas: 8-Klässler wagen Blick hinter die Kulissen des Erzieher*innen-Berufs
Jungs machen etwas Handwerkliches oder Technisches und Mädchen werden Erzieherin, Krankenschwester, Verkäuferin & Co. – Dieses veraltete Rollenmodell ist zum Glück längst Schnee von gestern! Oder doch nicht?
Noch immer ist unter den beliebtesten 10 Berufen, die Mädchen wählen, kein einziger Technischer und der Anteil männlicher Mitarbeiter in der Kinderbetreuung liegt bei läppischen 7,4%.
Grund genug, sich weiterhin intensiv für eine Berufswahl frei von Geschlechterklischees und gesellschaftlichen Vorgaben einzusetzen. Ein Ansatz hierbei ist seit vielen Jahren der Girls‘- und Boys’Day. An diesem Orientierungstag haben Jungen und Mädchen der 7- bis 9. Klassen Gelegenheit, einen Tag lang in einen – für ihr jeweiliges Geschlecht vermeintlich untypischen – Beruf hineinzuschnuppern.
Klar, dass die Jungs da vor unseren Kitas mit den sehr weiblich geprägten Berufen der Erzieherin, Kinderpflegerin & Co. Schlange standen. Gerne gaben wir deshalb gleich mehreren Schülern pro Kita die Gelegenheit zu einem Blick hinter die Kulissen. Besonders schön: immer wieder waren auch Jungs dabei, die vor knapp 10 Jahren bereits als Kita-Kinder vor Ort waren und ihre Einrichtung in so guter Erinnerung behalten hatten, dass sie sie sich sogar für ihre berufliche Laufbahn vorstellen könnten.
Dabei unterschieden sich Vorerfahrungen und die Gründe für die Wahl der Praktikumsstelle durchaus. Während die einen beim Babysitten der Nachbarskinder bereits gemerkt hatten, dass sie die Arbeit mit Kindern mögen, war es bei anderen genau umgekehrt: Sie wollten etwas ganz Neues ausprobieren, weil sie bisher keine Berührungspunkte mit Kindern hatten.
Allen gemein war natürlich, dass sie als Kinder selbst eine Kita besucht hatten. So führte der Tag selbstverständlich auch dazu, an die eigene Kita-Zeit zurückzudenken, zu reflektieren, was gut oder weniger schön war und Vergleiche zu ziehen. So fiel den Schülern in der – am Montessori-Konzept orientierten – Selmer Kita Entdeckerland z.B. auf, dass sich die Spielzeuge deutlich unterschieden, und es z.B. keine Gesellschaftsspiele gibt. Erstaunt bemerkten sie, wie schon die dreijährigen Kinder anhand der Montessori-Materialien unbefangen mit Zahlen und Buchstaben arbeiteten.
Anders in der Fröndenberger Kita Villa Kunterbunt, wo die Schüler gerade diese Gesellschaftsspiele gerne mit ihren kleinen Schützlingen spielten, sie beim Bauen oder Malen unterstützten und ausgiebig mit ihnen auf dem Spielplatz Tobten. Ähnlich ging es auch in der Kamener Kita Monopoli zu, wo Tischtennis und Fußball mit den 3-6-Jährigen besonders hoch im Kurs standen.
Besonders schön war „das Lächeln der Kinder als ich sie unterstützt habe“, freute sich einer der Besucher unserer Holzwickeder Kita Hokuspokus. Und auch, wenn am Ende des Tages alle durchaus erschöpft vom Trubel einer Kita nach Hause gegangen sein dürften, waren sie sich doch einig, dass es ihnen gut gefallen hat und sie den Tag jederzeit wiederholen würden.
Vielleicht der eine oder andere ja sogar im Rahmen einer praxisintegrierten Ausbildung als Kinderpfleger oder Erzieher…? Unsere Teams würden sich sicher über männliche Unterstützung freuen!