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Ein Blick hinter die Kulissen: Wie sieht eigentlich der Alltag unserer Erste-Hilfe-Ausbilder aus?
05.10.2021 08:00

Ein Blick hinter die Kulissen: Wie sieht eigentlich der Alltag unserer Erste-Hilfe-Ausbilder aus?

Mario Bergermann

Stabile Seitenlage, Beatmung, Druckverband & Co. – bei unseren beiden Erste-Hilfe-Ausbildern Mario Bergermann und Stefan Rettig dreht sich vieles um die Vermittlung genau dieser wichtigen Sofortmaßnahmen. Vieles. Aber eben nicht alles! Denn hinter den Jobs der beiden Ausbilder, die dem Fachbereich Breitenausbildung und Ehrenamt angehören, steckt noch eine Menge mehr, als nur das bloße unterrichten.

Ich wollten wissen, was genau, und haben die Zwei zum Gespräch getroffen. Begrüßt werde ich dazu nicht etwa im Schulungsraum, sondern in ihrem Büro in der Kreisgeschäftsstelle. Denn – so wird mir direkt erklärt: Neben dem Halten der Kurse, gehört eben doch auch viel Organisations- und Büroarbeit zu ihrem Job. Schließlich müssen die Kurstermine im Internet eingepflegt, Anmeldungen entgegengenommen, mögliche Absagen koordiniert und interessierte Nachrücker informiert werden, um die Kurskapazitäten voll auszuschöpfen. Gerade in Corona-Zeiten eine echte Herausforderung, schildert Mario Bergermann: „Da wir in den letzten Monaten pro Kurs nur deutlich weniger Teilnehmende zulassen konnten, um die Abstands- und Hygienevorgaben einzuhalten, haben sich die Anmeldungen regelrecht gestaut. Für die ganzen nächsten Wochen sind unsere öffentlichen Kurse schon komplett ausgebucht. Das tut uns besonders für die Leute leid, die z.B. für den Führerschein oder den Start eines bestimmtes Jobs auf die Kursbescheinigung angewiesen sind.“

Umso glücklicher sind Bergermann und Rettig, im letzten Jahr mit Ramazan Oczelik und Ulrich Schepers zwei ehrenamtliche Ausbilder hinzugewonnen zu haben, die sie in der Durchführung der Kurse unterstützen. „Das gibt uns etwas Luft!“ Schließlich gilt es, nicht nur jede Woche zwei öffentliche Kurse zur EH-Aus- und Fortbildung, sowie monatlich ein Angebot speziell für die Erste Hilfe am Kind anzubieten, sondern parallel auch regelmäßig – und oft auch an den Wochenenden – betriebliche Ersthelfer*innen für regionale Unternehmen auszubilden.

Ausbildung betrieblicher Ersthelfer*innen bietet spannenden Blick über den Tellerrand

„Je nach Platzangebot sind wir dafür in den Unternehmen zu Gast oder bieten unsere Schulungsräume an“, erklärt Stefan Rettig. „Während die kleine Apotheke selbst z.B. zu wenig Platz hat, um eine Gruppenveranstaltung durchzuführen, haben wir bei großen Betrieben teilweise schon in großen Produktionshallen unterrichtet. Gerade bei Corona war das super, weil alles offen war und wir viel Platz hatten.“, blickt er zurück und ergänzt zufrieden: „Außerdem ist dieser Einblick in die unterschiedlichen Unternehmen oder Fabrikhallen immer sehr spannend. Gerade Arbeitssicherheitsthemen lassen sich so teilweise direkt am Arbeitsort besprechen und gemeinsam analysieren.“

Sind die Kurse dann erstmal gelaufen, geht es im Nachgang wieder zurück ins Büro: Schließlich möchten alle Teilnehmer*innen möglichst schnell ihre Bescheinigung und auch die Abrechnung, die in Kooperation mit Christine Gottschling erfolgt, will vorbereitet werden.

 

 

Wer lehren möchte, muss auch selbst regelmäßig lernen

Zudem heißt es auch für unsere Ausbilder regelmäßig die Schulbank zu drücken und sich bei Fortbildungen über die neuesten Erkenntnisse im Erste-Hilfe-Bereich zu informieren. So erlernen sie derzeit die Besonderheiten der Ersten Hilfe bei Menschen mit körperlicher Behinderung. Zudem wurden kürzlich neue Lehrmodule mit Selbstschutzinhalten entwickelt, mit Hilfe derer Erzieher*innen und Lehrer*innen künftig als Multiplikatoren ausgebildet werden sollen. „Wie genau das funktionieren wird, lernen wir nun in Schulungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“, ist Mario Bergermann schon gespannt auf das neue Konzept.

Gerne tauschen sich beide auch untereinander über neue Erkenntnisse aus und nutzen so die Synergieeffekte ihrer unterschiedlichen beruflichen Erfahrungen und Hintergründe: So ist Mario Bergermann gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Rettungshelfer, während Stefan Rettig eine Ausbildung zum Rettungsassistenten gemacht und lange selbst Rettungsdienst gefahren ist.

Beides Ausbildungen, die ihnen auch in der Corona-Zeit weiterhalfen, als die Erste-Hilfe-Kurse vorübergehend auf Eis lagen. Denn ehe die beiden sich versahen, gab es direkt ein neues Betätigungsfeld: Das Ausbilden von Corona-Tester*innen. In kleinen Gruppen bildeten sie dabei nach und nach nicht nur Multiplikatoren in unseren Kitas und der Geschäftsstelle, sondern auch unzählige Mitarbeiter*innen unterschiedlicher Unternehmen und sogar diverse Bundeswehrsoldat*innen in der praktischen Testdurchführung aus.

Eine gute Abwechslung und die Möglichkeit, sich in der Pandemie sinnvoll einzubringen. Und doch sind die beiden froh, dass der klassische Erste-Hilfe-Unterrichtsbetrieb mittlerweile wieder auf Hochtouren läuft: „Das Besondere ist, dass wirklich jeder Kurs anders ist und man immer wieder neue interessante Menschen kennenlernt“, sind sich Mario Bergermann und Stefan Rettig einig. Manche seien auf Anhieb offen und interessiert, andere kaum zu motivieren oder aus der Reserve zu locken. „Da könnte ich auch mit brennenden Fackeln jonglieren und es würde niemanden interessieren“, scherzt Bergermann. Aber auch diese manchmal „harten 8 Stunden“ trüben nicht die Freude der beiden Ausbilder daran, mit ihrem Job etwas wirklich Wichtiges vermitteln und ihr eigenes medizinisches Wissen weitergeben zu können.

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