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Finanzierung vorerst gesichert: AG Wohlfahrt im Kreis Unna und Hamm kämpft gemeinsam für die Fortsetzung der Sprachkita-Förderung
24.03.2023 15:30

Finanzierung vorerst gesichert: AG Wohlfahrt im Kreis Unna und Hamm kämpft gemeinsam für die Fortsetzung der Sprachkita-Förderung

Die unsichere Finanzierung der Sprachkita-Förderung ab Juni beschäftigte in den letzten Monaten nicht nur den DRK-Kreisverband Unna, sondern auch viele weitere Kita-Träger der Region. Allein im Kreis Unna gibt es aktuell immerhin 50 und in Hamm 20 Sprachförderkräfte, die über das Programm finanziert werden und in den Kitas wertvolle pädagogische Arbeit leisten, um Kindern Sprache, Wortschatz, Satzbau & Co. näher zu bringen.
Sie alle warteten in den letzten Wochen auf verbindliche Zusagen des Landes NRW, wie es mit ihren Jobs, aber auch mit der – in den letzten Jahren im Bundesprogramm aufgebauten Wissens- und Materialstruktur weitergeht.

Grund genug für die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege im Kreis Unna und Hamm – in der alle großen Träger regelmäßig zusammenarbeiten – sich dem Thema gemeinsam anzunehmen. Unter dem Titel „Sprach-Kitas NRW – Wie geht es weiter?“ hatten sie am 21.03. zu einem sogenannten Hearing ins Sportcentrum Kaiserau geladen und rund 100 Gäste – unter ihnen viele Sprachförderkräfte, Erzieher*innen und Kita-Leitungen – nutzen die Gelegenheit zur Diskussion mit Politiker*innen und Wissenschaftler*innen.

Nach einem fachlichen Input durch Prof. Dr. Timm Albers von der Universität Paderborn, ging es um die Frage, wie es nach Ablauf des Bundesprogramms für alle Beteiligten in den Sprach-Kitas weitergeht. Albers hat in seinem Vortrag erneut darauf hingewiesen, wie wichtig die Förderung der frühkindlichen Sprachbildung ist.

„Wir möchten, dass jedes Kind die gleichen Startchancen bekommen kann und Sprache ist ein wichtiger Bestandteil. Das Bundesprogramm heißt nicht ohne Grund „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist““, so Dorothée Schackmann, Sprecherin der AGW im Kreis Unna.

Vom Vertreter des zuständigen Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, Jan Christoph Lamontain, wollten die Gäste nun erfahren, wie die Landesregierung die Fortführung des bisherigen Bundesprogramms plant und vor allem, wie Weiterfinanzierung der Sprachförderkräfte und Fachberatungen sichergestellt wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der beantwortet werden sollte, war die Frage der Übergangsfinanzierung vom Ende des Bundesprogramms, Ende Juni, bis zum Start des Landesprogramms zum neuen Kita-Jahr Anfang August.

Das Land NRW hat zwar die finanziellen Mittel in Höhe von rund 47 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt, aber bislang fehlten verbindliche Förderzusagen gegenüber allen Beteiligten. Zum Beispiel gibt es bisher in NRW kein Antragsverfahren zur Weiterförderung der zum 30.06. auslaufenden Sprachförderkräfte.

Umso größer war die Freude, als Ministeriumsvertreter Lamontain nun Perspektiven aufzeigen konnte und versicherte, dass die bestehenden Strukturen des Bundesprogramms Sprach-Kitas 1 zu 1 vom Land übernommen werden. Auch die Finanzierung der Übergangszeit ab 01. Juli sei gesichert, so Lamontain.

Offenbar war man sich über die mangelhafte Kommunikation schier nicht bewusst und werde kurzfristig ein entsprechendes Schreiben des Ministeriums zur Weiterführung der Sprach-Kitas an die Träger aufsetzen. Schließlich waren sich alle einig, dass insbesondere vor dem Hintergrund des aktuell schon bestehenden Fachkräftemangels in Kitas, eine klare und wertschätzende Kommunikation aus Sicht äußerst wünschenswert ist.

Erneute Unsicherheit ab 2024

Doch auch, wenn Lamontain viel Anwesenden im ersten Schritt beruhigen konnte, musste er die positiven Nachrichten doch wieder relativieren:
„Zwar werden wir die Strukturen 1 zu 1 so vom Bund übernehmen, aber ich kann Ihnen keine Finanzierungszusage des Programms durch die Landesregierung über das Jahr 2023 hinaus geben.“ Politisch sei der Wille zwar da, das Programm auch über das Jahr 2023 hinaus zu fördern. Ob dieses Vorhaben eine Mehrheit findet und umgesetzt wird, sei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings fraglich.

„Wir brauchen perspektivisch eine gesetzliche Regelung zur dauerhaften Finanzierung der Sprach-Kitas. Bis dahin muss seitens des Landes eine Zwischenfinanzierung des Programms sichergestellt werden.“, betonte Rainer Goepfert, Fachsprecher Jugend- und Familienhilfe, Kindertagesbetreuung der AGW im Kreis Unna eindringlich. „Eine Hängepartie, wie es aktuell der Fall war und ist, darf es in Zukunft nicht mehr geben, auch um dringend benötigte Fachkräfte im System zu behalten und nicht weiter zu verunsichern“, so Goepfert weiter.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die so genannte „Kamener Erklärung“ als gemeinsames Papier verabschiedet. Jetzt ist das Ministerium am Zug, sein Versprechen, den Trägern ein Schreiben mit der Zusage der 1 zu 1 Übernahme zukommen zu lassen, einzulösen. Auch auf die Bekanntgabe des Antragsverfahrens warten die Träger gespannt.

 

Über die Arbeitsgemeinschaften der freien Wohlfahrtspflege:

In der AGW des Kreises Unna und der Stadt Hamm haben sich die Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Der Paritätische, das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonischen Werke zu Arbeitsgemeinschaften zusammengeschlossen. Die Freie Wohlfahrtspflege hat ein gemeinsames Ziel: Ein solidarisches Gemeinwesen mit gerechten Lebensverhältnissen für alle Menschen. Dieses Ziel verfolgen die Wohlfahrtsverbände im Kreis Unna und der Stadt Hamm gemeinsam. Menschen schnell und professionell zu helfen ist eine zentrale Aufgabe der AGW. Ihre Verbände und Einrichtungen bieten dazu eine Vielzahl von sozialen Dienstleistungen an: Tageseinrichtungen für Kinder, Pflegedienste, Integrationsagenturen, Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Familien, Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote für besondere Arbeitsmarktzielgruppen, Behindertenwerkstätten ... Mehrere tausend Menschen sind hier dauerhaft beschäftigt und tragen mit ihrer Arbeit maßgeblich zur Sicherung der sozialen Infrastruktur im Kreis Unna und der Stadt Hamm bei. Mitarbeitende aus Haupt- und Ehrenamt arbeiten dabei Hand in Hand. Die AGW steht hier für Hilfe, Arbeitsplatzsicherung und die Förderung eines menschlichen Miteinanders.

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