Jubiläum für BFD: Wir schauen zurück auf 10 Jahre Bundesfreiwilligendienst in Deutschland und hier beim DRK-Kreisverband Unna
Kinder in der Kita betreuen, im Krankentransport mitarbeiten, Menschen mit Behinderung unterstützen, in einem Krankenhaus oder in einer Senioreneinrichtung mithelfen – die Einsatzmöglichkeiten im Bundesfreiwilligendienst, kurz BFD, sind so vielfältig, dass wohl für jedes Interessensgebiet der passende Bereich dabei sein dürfte.
Vor genau zehn Jahren – am 1. Juli 2011 – ging das neue Format eines sozialen Bildungsjahres an den Start und auch bei uns im DRK-Kreisverband Unna bieten wir seitdem – ergänzend zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Plätze in verschiedenen Einsatzstellen an.
Junge Menschen bekommen so die Chance, sich ein Jahr lang persönlich und beruflich zu orientieren, neue Kompetenzen zu erwerben, Stärken auszubauen und bestehende einzubringen. Das kann BFDler Timo Bußmann vom DRK-Kreisverband Unna nur bestätigen: „Man bekommt einen echten Einblick in den Arbeitsalltag und wird toll eingebunden. Das hilft nicht nur für die berufliche Orientierung, sondern hat vor allem auch dafür gesorgt, dass ich mich persönlich stark weiterentwickle und selbstbewusster geworden bin“, schildert der Freiwillige, der aktuell bei der Jugendhilfe Werne im Einsatz ist.
Nicht wenige Freiwillige entschließen sich nach ihrem Engagement für einen Beruf im sozialen Bereich. So geht es auch Franziska Böcker, einer ehemaligen BFDlerin des Kreisverbandes Münster: „Ich bin sehr froh, dass ich mich für einen Bundesfreiwilligendienst entschieden habe. Nachdem ich meinen BFD im Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes Münster absolviert habe, arbeite ich dort nun als Rettungssanitäterin“, berichtet Franziska Böcker.
Einen besonderen Baustein neben der praktischen Arbeit bildet die enge pädagogische Begleitung der Freiwilligen. Insgesamt 5 Wochen im Jahr kommen sie dabei mit BFDler*innen aus anderen Einsatzstellen in spannenden Bildungsseminaren zusammen. „Der persönliche Kontakt zwischen den Freiwilligen und unseren Bildungsreferent*innen liegt uns sehr am Herzen“, schildert Andrea Schröder, Fachbereichsleiterin der Freiwilligendienste im DRK-Kreisverband Unna, worauf ihr Team bei seiner Arbeit Wert legt.
Das findet auch der: „Für uns ist der Bundesfreiwilligendienst eine echte Erfolgsstory“, fasst Gerd Diesel, Vorstand des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, der anlässlich des Jubiläums gemeinsam mit den DRK Kreisverbänden Unna und Münster auf die vergangenen 10 Jahre zurückblickte, zusammen. „Denn anders als beim Zivildienst können sich Männer und Frauen jeden Alters freiwillig sozial engagieren. Das passt zu 100 % zu den Grundsätzen des Roten Kreuzes.“
Und das Angebot kommt an: Für dieses soziale Engagement haben sich seit der Einführung bundesweit fast 400.000 Menschen entschlossen. Allein beim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe haben 2.000 Freiwillige einen BFD in einer der 180 Einsatzstellen absolviert. Beim DRK-Kreisverband Münster engagierten sich seit 2011 650 Freiwillige in 90 Einsatzstellen und beim Kreisverband Unna waren es seit 2011 450 Freiwillige in 15 verschiedenen Einsatzstellen.
„Die Bundesfreiwilligendienstleistenden leisten - sowohl beim Roten Kreuz als auch bei allen anderen Trägern – tolle Arbeit. Mit ihrem Engagement sind sie eine wichtige Stütze der sozialen Arbeit“, erklärt Gerd Diesel. Deshalb möchten sowohl Landesverband als auch die Kreisverbände Münster und Unna ihr Kontingent erhöhen, weitere Plätze anbieten und mehr Menschen für ein freiwilliges Engagement im Roten Kreuz begeistern. „Dafür muss aber die Anerkennung des freiwilligen Engagements ausgebaut werden – beispielsweise durch Vergünstigungen bei öffentlichen Angeboten, wie einem kostenlosen ÖPNV-Ticket – analog zum freiwilligen Engagement bei der Bundeswehr. Außerdem sollte das Taschengeld nicht auf Sozialleistungen angerechnet werden, damit sich auch Menschen im ALG2-Bezug im BFD engagieren können“, ergänzt Diesel.