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Weltflüchtlingstag: Freie Wohlfahrtsverbände fordern, geflüchtete Frauen am Arbeitsmarkt gleichberechtigter zu unterstützen!
20.06.2020 08:00

Weltflüchtlingstag: Freie Wohlfahrtsverbände fordern, geflüchtete Frauen am Arbeitsmarkt gleichberechtigter zu unterstützen!

Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen in vielen Regionen der Welt haben zu Höchstständen bei Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und Asylsuchenden geführt. Hinter jeder Zahl stehen dabei einzelne Menschen und Schicksale, traurige, aber auch erfolgreiche und mutmachende Geschichten.

Heute ist Weltflüchtlingstag. In weltweit mehr als 100 Ländern wird an diesem Tag mit unterschiedlichsten Aktionen die Solidarität mit Flüchtlingen zum Ausdruck gebracht, sich für bessere Lebensbedingungen der Betroffenen eingesetzt und das Zusammenleben zwischen Geflüchteten und einheimischer Bevölkerung in den Fokus gerückt.

Auch das Deutsche Rote Kreuz beschäftigt sich intensiv mit der Situation geflüchteter Menschen. Gemeinsam mit unseren Partnern der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt fordern wir im aktuellen Arbeitsmarktreport NRW deshalb, geflüchtete Frauen am Arbeitsmarkt gezielt und gleichberechtigt zu fördern!   

Denn ein Blick in die Statistik zeigt deutlich, dass geflüchtete Frauen beim Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt – trotz hoher Motivation, beachtlicher Berufserfahrung und uneingeschränkter Arbeitserlaubnisse – vor erheblichen Barrieren stehen.

So wurden im Kreis Unna Ende 2019 von insgesamt 1.452 geflüchtete Frauen im erwerbsfähigen Alter, die Hartz-IV-Leistungen beziehen, nur 122 mit einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme gefördert. Frauen sind damit im Vergleich zu geflüchteten Männern bei der arbeitsmarktpolitischen Förderung deutlich unterrepräsentiert. Der Frauenanteil der Teilnehmenden in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen im Kreis Unna beträgt lediglich 24,8 Prozent.

„Damit sie überhaupt arbeiten oder sich qualifizieren können, brauchen viele geflüchtete Frauen bedarfsorientierte und flexible Angebote der Kinderbetreuung und Bildungs- und Qualifizierungsangebote in Teilzeit“, erklärt die Freie Wohlfahrtspflege NRW, woran es im Alltag häufig hakt. Denn der Blick auf die Zahlen im Kreis Unna zeigt deutlich: Im Dezember 2019 lebten hier 1.156 von 1.452 geflüchteten Frauen mit Hartz-IV-Anspruch  in einer SGB-II-Bedarfsgemeinschaft mit einem oder mehreren Kindern (79,6 Prozent).

Deshalb sollte bei der Arbeitsmarktintegration aus Sicht der Freien Wohlfahrtspflege verstärkt auch das soziale Umfeld mit Lebenspartner und Familie in den Fokus genommen werden.  „Gerade wenn es um Rollenbilder und Geschlechterstereotype geht, lernen Kinder von ihren Eltern. Deshalb ist es wichtig, die zu uns geflüchteten Frauen schon heute auf ihrem Weg zu mehr selbstbestimmter Teilhabe am Arbeitsleben zu unterstützen. Dann lernen das gleich auch die Kinder für ihre eigene Zukunft.“

 

Hintergrund:

Die Wohlfahrtsverbände in NRW – zu denen auch die Landesverbände Westfalen-Lippe und Nordrhein des Deutschen Roten Kreuzes gehören - veröffentlichen mehrmals jährlich den „Arbeitslosenreport NRW“. Basis sind Daten der offiziellen Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamts. Hinzu kommen Kennzahlen zu Unterbeschäftigung, Langzeitarbeitslosigkeit und zur Zahl der Personen in Bedarfsgemeinschaften, um längerfristige Entwicklungen sichtbar zu machen. Der Arbeitslosenreport NRW sowie übersichtliche Datenblätter mit regionalen Zahlen können im Internet unter www.arbeitslosenreport-nrw.de heruntergeladen werden. Der Arbeitslosenreport NRW ist ein Kooperationsprojekt der Freien Wohlfahrtspflege NRW mit dem Institut für Sozialpolitik und Arbeitsmarktforschung (ISAM) der Hochschule Koblenz.

 

Quellen:

  • Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege NRW
  • The UN Refugee Agency

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